Eröffnungsrede von Dr. med. Michaela Geiger

Eröffnungsrede von Dr. med. Michaela Geiger

Sehr geehrte Frau Prof. Schipanski, sehr geehrter Herr Professor Frass, sehr geehrter Herr Prof. Matthes, liebe Vorsitzende unserer Landesverbände, besonders lieber Vorstand des LV Thüringen, lieber Peter Großgott, liebe Doreen Jähnichen, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr verehrte Damen und Herren, sehr herzlich begrüße Sie zum Deutschen Ärztekongress für Homöopathie 2021.

Es ist mir eine große Freude und Ehre, dass ich diesen Kongress zum ersten Mal in meiner Funktion als erste Vorsitzende des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte eröffnen darf. Es ist ein historischer Tag für unseren Verband – zum ersten Mal seit 169 Jahren findet der Kongress online statt – mit rund 600 Teilnehmer*innen – darüber sind wir überglücklich und bedanken uns sehr herzlich bei Ihnen!

Aufgrund der „viralen Lage“ konnten wir leider den Deutschen Ärztekongress für Homöopathie 2020 in Lindau nicht ausrichten – er fiel buchstäblich ins Wasser – in den Bodensee – mit dem wir immer gern verglichen werden . Es wäre ein Novum gewesen mit den befreundeten ärztlichen Fachverbänden aus Österreich und der Schweiz, sowie den intergierten Veterinärmediziner*innen gemeinsam diesen Kongress zu gestalten

An dieser Stelle möchte ich meinen Dank heute aussprechen – dem Organisationsteam des Landesverbandes Bayern, wie auch den Fachgesellschaften aus Österreich und der Schweiz, unter der Leitung von Dr. Uwe Krämer-Hoenes, dessen für Lindau 2020 geplantes Thema und Programm wir in großen Teilen übernehmen konnten – der Inhalt von Lindau lebt hier weiter

Mein ausdrücklicher Dank gilt dem ganzen Organisationsteam, dem Landesverband Thüringen und den Mitarbeiter*innen des DZVhÄ, sowie Christoph Trapp in Berlin. Sie alle haben dieses Online-Format in diesem Jahr möglich gemacht – vor allem Doreen Jaenichen gilt mein Dank für ihren unermüdlichen Einsatz.

Wir Ringen um die Wissenschaftlichkeit der Homöopathie, sie an den Universitäten wieder zu etablieren und Lehrstühle und Forschung einzufordern. Umso essentieller ist es für uns die unterschiedlichen Wissenschaftsbegriffe in der Homöopathie aktualisieren und weiterzuentwickeln, somit unser eigenes Profil zu schärfen, um einen Diskurs auf Augenhöhe der weiteren komplementären, wie auch konventionellen Fachrichtungen zu führen. Somit wählten wir das Kongress-Thema Dialog und Synergie – Homöopathie in der Integrativen Medizin. Dieses Thema ist in diesen unruhigen, ja sogar stürmischen Zeiten, relevanter denn je – einen Austausch und Zusammenarbeit aller Fachdisziplinen.

Sehr freue ich mich, dass wir Professor Harald Matthes, Ärztlicher Leiter und Geschäftsführer des Gemeinschaftskrankenhauses Havelhöhe in Berlin für die Festrede gewinnen konnten – mit dem Thema „Integrative Medizin: Alter Wein in neuen Schläuchen – oder mehr?!“ – darauf sind wir sehr gespannt. Herr Professor Matthes ist auch Vorstandsmitglied der Hufelandgesellschaft. Seit Jahrzehnten sind wir durch unsere Vorstandskollegen*innen unseres Verbandes, und aktuell durch mich im Vorstand der Hufelandgesellschaft vertreten. Es ist wertvoll und nachhaltig unter dem Dachverband der komplementären Heilweisen seine eigene Heilweise weiter zu entwickeln und in einen ausgewogenen kollegialen Diskurs zu führen, so dass wir für unsere Patientinnen und Patienten die bestmöglichen Behandlungskonzepte bereitstellen können- patientenzentriert arbeiten – das sind wir den Patenten*innen schuldig.

Umso wichtiger ist es noch größere Bögen zu spannen – ein weiteres Ziel soll nun sein, Synergien zu schaffen aus dem Besten aller Disziplinen – der Homöopathie, der Komplementärmedizin sowie der klassischen Medizin, somit befinden wir uns gerade in Gründung einer „Allianz Integrative Medizin“. Dieses Bündnis ist Basis für eine moderne, in die Zukunft gerichtete Medizin, in der die konventionelle und komplementäre Medizin gleichberechtigt nebeneinanderstehen. Das wollen wir nach außen tragen, um auf dem politischen Parkett mehr Gehör zu finden und schlagkräftiger werden. Denn nur gemeinsam sind wir stark Am Beispiel von Dachverband Komplementärmedizin – DAKOMED – der Schweiz. Die Kerngruppe bildet aktuell die Hufelandgesellschaft, Naturheilkunde, DAMID, Patientenverband weils hilft – auch BPH – und der DZVhÄ- der durch mich vertreten ist. Wir wollen das Bundestagswahljahr 2021 nutzen um mit einem klaren Leitbild, klarem Narrativ, mehreren Foren die Integrative Medizin gemeinsam zu präsentieren. Unsere Forderungen, unsere Visionen und Ziele sind:

  • Eine Gesellschaft, die bestmögliche ökologische, soziale und medizinische Voraussetzungen für ein gesundes und erfülltes Leben bietet.
  • Eine medizinische Kultur, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. 
  • Eine integrative Medizin, die selbstverständlich die besten Therapien verbindet.
  • Ein partnerschaftliches Miteinander von Ärzt*innen, Therapeutinnen*in und Patient*innen.
  • Ein Gesundheitswesen, das Gesundheit fördert.
  • Bürger*innen, die ihre Gesundheit gestalten.
  • Somit liegt vor uns nicht nur eine Umweltwende, sondern auch eine Medizin- bzw. Gesundheitswende

Lassen Sie mich noch, verehrte Kolleg*innen, auf den Begriff „One health“ eingehen, der von der WHO geprägt wurde. Gesundheit von Umwelt, Tier und Mensch müssen in Einklang miteinander gebracht werden, dies ist die Aufgabe der Integrativen Medizin – der modernen Medizin. Es wäre mir am liebsten von der MEDIZIN für alle medizinischen Bereiche sprechen zu dürfen. Somit lassen Sie uns Hand in Hand weiter fortschreiten – im Zeichen der Solidarität und Kollegialität mit unserer fachlichen Expertise gemeinsam mit allen anderen Kollegen*innen aus dem komplementären, wie auch konventionellen Bereich, gerade in diesen schweren Zeiten.

Lassen Sie uns weiter die unterschiedlichen Steine sammeln, jede Fachdisziplinen hat anderen Steine, andere Formen von Steinen, sprich jeder hat sein Charakteristikum und zusammen tragen wir die Steine, gemeinsam den Mörtel anrühren, um weiter das gemeinsame Werk zu erbauen – das Werk der Integrativen Medizin – das Werk der Medizin – in dem alle in allen vorhanden sind. Und natürlich auch den alten Wein in neuen Schläuchen genießen – oder doch noch mehr! Somit bitte ich unseren Festredner, Herr Professor Matthes, dies weiter auszuführen.

Nun wünsche ich Ihnen allen einen wertvollen online-Kongress mit regem und intensiven Austausch auch im neuen Format!

Dr. med. Michaela Geiger, 1. Vorsitzende DZVhÄ

Es gilt das gesprochene Wort

————-

Deutscher Kongress für Homöopathie, 13.-15. Mai 2021 – Jetzt als ONLINE-Kongress: Dialog und Synergie – Homöopathie in der Integrativen Medizin. Hier geht`s zur Anmeldung.